Die vier Trauma-Typ nach Pete Walker

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Pete Walkers Buch 

Complex PTSD: From Surviving to Thriving: A Guide and Map for Recovering from Childhood Trauma 2013 (Englisch) 

 

ebenso gut: Tao of Fully Feeling, 1995

 

ist sehr zu empfehlen und wird sehr oft in amerikanischen Selbsthilfegruppen gelobt und gelesen.  Als Psychologe mit 30-jähriger Erfahrung beschreibt er seine eigenen Prozesse und Versuche der Heilung des Traumas seiner eigenen Kindheit in einer gewalttätigen Familie. Prägnant und verständlich macht er klar, was bei einem Trauma und den Folgen vor sich geht und wie der Ausstieg in kleinen Schritten im Detail zu schaffen ist, so zum Beispiel, dass es tägliche Flashbacks und Trigger gibt, auch nachts im Traum.

 

 Seine Homepage beinhaltet viele Hinweise und Ausschnitte aus seinem Buch.

 

Die Psychologie redet von vier Möglichkeiten bei Gefahr zu reagieren:  

 

Kämpfen, Fliehen, Erstarren, Unterwerfung

Fight – flight – freeze –fawn  (4 F)

Die positiven Seiten dieser Handlungsmöglichkeiten sind:

 

Kampf

Flucht

Erstarrung

Unterwerfung

Bestimmtheit

Entfernen

scharfe Wahrnehmung

Liebe & Dienst

Grenzziehung

Gesunder Rückzug

Achtsamkeit

Kompromiss

Mut

Fleiß

Ausgeglichenheit

Zuhören

Tatkraft

Wissen

Frieden

Fairness

Führertum

Ausdauer

Präsenz

Frieden stiften

 

 

Die negativen Seiten dieser Handlungsmöglichkeiten sind:

 

Kampf

Flucht

Erstarrung

Unterwerfung

narzisstisch

besessen/ zwanghaft

dissoziativ

abhängig

Explosiv

panisch

zusammenziehend

Unterwürfig

Kontrollierend

(versklavend)

Jagend und sorgend

(getriebener Schmerz)

Verstecken

(Tarnung)

Dienen

(Kriechen)

anspruchsberechtigt

getrieben

isoliert

Ich-Verlust

Alfa-Typ

Adrenalin-Junkie

Couch Potato

Abschottung

People-Pleaser gefallsüchtig

Tyrann

workaholic

weltferner Astronaut  

Fußabstreifer

Autokrat

Mikro-Manager

Einsiedler

Sklave

verlangt Perfektion

herausgefordert durch Perfektionismus

leistungssüchtig

Sozial perfektionistisch

Soziopath

krankhaft wankelmütig

Bipolar

Schizophren

Opfer häuslicher Gewalt

Soziale Verhaltensstörung

ADHS

Aufmerksamkeits-/

Hyperaktivitätsstörung

ADD

Aufmerksamkeitsstörung

Von den Eltern vereinnahmtes Kind

 

Eine ausgeglichene Balance der Eigenschaften ist am besten.

 

Wenn ein bis zwei Eigenschaften zu sehr überwiegen, entstehen hinderliche, meist in der Kindheit erlernte Neurosen des inneren Kindes, die das ganze Leben beeinflussen und behindern können.

 

Wenn ein oder zwei negative Handlungsmöglichkeiten überwiegen, weil ein Kind über Jahre Dauergefahr ausgesetzt war (Gewalt, Vernachlässigung, ect), entwickeln sie sich zu einem kontinuierlichen, extremen Verhalten als beständiges Instrument der Abwehr, auch wenn die Gefahr vorbei ist. 

 

Sie werden dann zu unbewussten Glaubensgrundsätzen des erwachsenen Menschen. Die Welt wird immer noch so gesehen, wie die frühe Prägung erfolgte. 

 

Neben den „reinen“ Formen gibt es Mischformen:

 

Kampf-Unterwerfungstyp

Flucht-Erstarrungstyp

Kampf-Erstarrungstyp

u.a.

 

Es ist in der Regel ein Kontinuum zwischen positiven und negativen Eigenschaften:

 

Kampf:                 Bestimmtheit ---------- Quälen von anderen

Flucht:                             Effektivität ----------------- Getriebenheit

Erstarrung:           Friedfertigkeit --------- Nicht mehr bewegen

Unterwerfung:                     Hilfsbereitschaft ------- Dienerschaft

 

Sinn gemäß übernommen und übersetzt aus der Quelle: Pete Walker, Complex PTSD: From Surviving to Thriving, USA 2013, Seite 106 f.  

 

Der Autor Pete Walker ist Therapeut mit 30 Jahren Erfahrung, hat anhand seiner eigenen Trauma-Bewältigung gelernt und war der Typ Unterwerfung in der dysfunktionalen Familie mit Eltern, die beide misshandelten.  

 

Als Therapeut ist er auch zu der Überzeugung gekommen, dass NPS so gut wie gar nicht heilbar ist, obwohl er auch solche Klienten hatte. 

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